ZO.RRO II im Interview: Neue Berechnungen der Energiesystemmodellierung Thüringen
Die vielzitierte Studie „So geht’s – Wie Thüringen klimaneutral wird (…)“ von Prof. Dr.-Ing. Viktor Wesselak, Professor für Regenerative Energietechnik der Hochschule Nordhausen, wurde weiterentwickelt. Nachdem die Wissenschaftler im ZO.RRO I Projekt im November 2021 Transformationspfade bis 2050 aufzeigten, wurden in der Fortführung Berechnungen mit der Energiesystemmodellierung zur Klimaneutralität im Freistaat bis 2035 durchgeführt.
Die Forschenden kommen zu der Erkenntnis, dass rein rechnerisch eine Klimaneutralität auch schneller machbar und bezahlbar ist, wobei das Simulationstool den zeitlichen Aufwand der Prozesse zur Flächenausweisung, der Genehmigung von Erneuerbare-Energien-Anlagen und der Fachkräfteverfügbarkeit nicht einberechnet.
Das Open-Source-Tool, welches beständig weiterentwickelt wird, ermöglicht es Kosten und Parameter der eingesetzten Technologien und Energieträger zu hinterlegen. Besonders relevant ist die resultierende optimale Zusammensetzung des Technologiemixes für ein klimaneutrales Thüringen. Demnach ist für den Freistaat der massive Ausbau der Windenergie entscheidend, um Kosten zu sparen. Bei verstärktem Einsatz der Photovoltaik, um fehlende Windkraftanlagen auszugleichen, wird die Transformation des Energiesystems deutlich teurer. Die Studie soll mit den Berechnungsszenarien zur Versachlichung der Debatte um den Ausbau Erneuerbarer Energien beitragen.
Studie des Instituts für Regenerative Energietechnik (in.RET) der Hochschule Nordhausen:
"Fortschreibung des Thüringer Klimagesetzes Ergebnisse der Energiesystemmodellierung" (PDF)